Produktivität stärken, Reibungsverluste senken: Wie mentale Belastung Prozesse lähmt – und wie Unternehmen wieder Fahrt aufnehmen

Steven Jones
May 2025

Wenn Reibung den Betrieb lähmt

„Ich weiß nicht, was bei uns los ist. Die Prozesse stimmen, die Leute sind da – aber alles zieht sich wie Kaugummi.“
– Bereichsleiterin eines deutschen Mittelständlers

In vielen Unternehmen existiert ein trügerisches Gefühl von Stabilität. Der Umsatz stimmt einigermaßen, Meetings finden statt, Projekte laufen – und doch: Entscheidungen verzögern sich. Rückmeldungen bleiben aus. Abteilungen reden aneinander vorbei. Ergebnisse verfehlen Erwartungen. Das System funktioniert – aber mit angezogener Handbremse.

Dieses Phänomen hat einen Namen: mentale Reibungsverluste.

Sie sind nicht auf den ersten Blick sichtbar, tauchen in keinem KPI auf und lassen sich nicht mit einem neuen Prozess oder Tool alleine beheben. Doch sie sind real – und sie kosten Unternehmen jährlich Milliarden. Studien zeigen: bis zu 40 % der Arbeitszeit werden in deutschen Unternehmen durch ineffiziente Kommunikation, Konflikte oder mentale Erschöpfung verschwendet (Quelle: Gallup Engagement Index 2023, BAuA).

Und das Schlimmste:
Diese Verluste entstehen oft nicht durch individuelle Schwächen, sondern durch kollektive psychische Belastungen, die nie systematisch erhoben oder adressiert wurden.

Mentalport hat in den letzten Jahren mit hunderten Unternehmen zusammengearbeitet – und ein Muster erkannt:

Wo mentale Belastungen unbemerkt bleiben, entstehen stille Reibungen. Und wo Reibung herrscht, sinkt die Produktivität.

In diesem Business Case zeigen wir, wie Unternehmen mit einem einfachen Einstieg – dem kostenlosen Mental Health Audit – mentale Friktionen erkennen, Reibungsverluste auflösen und mit gezielten Maßnahmen ihre Produktivität messbar steigern.

Produktivitätskiller im System: Mentale Belastung im Arbeitsalltag

In der modernen Arbeitswelt stehen Effizienz, Prozessqualität und Produktivität im Zentrum unternehmerischen Denkens. Doch trotz optimierter Abläufe und digitalisierter Workflows bleibt ein zentraler Hebel häufig unberücksichtigt: der mentale Zustand der Mitarbeitenden. Ohne ausreichende mentale Stabilität und psychologische Sicherheit der Beschäftigten verliert jede Prozessoptimierung ihre Wirksamkeit – ein Paradoxon, das in vielen Unternehmen übersehen wird.

Aktuelle Daten der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA, 2023) zeigen: Rund 40 % der Erwerbstätigen in Deutschland berichten regelmäßig von emotionaler Erschöpfung. Auch in der Schweiz dokumentieren SECO und Suva eine alarmierende Zunahme psychischer Belastungen am Arbeitsplatz. Diese Zahlen sind keine Randnotizen – sie beschreiben ein strukturelles Problem: Prozesse werden zwar formal eingehalten, jedoch mit stetig wachsendem Reibungsverlust.

Die Ursachen dieser Entwicklung sind vielschichtig: Zu hohe Taktung, permanente Erreichbarkeit, schlecht kommunizierte Veränderungsprozesse oder eine unklare Rollenverteilung führen zu einer chronischen Überlastung. Die betroffenen Mitarbeitenden reagieren mit innerem Rückzug, sinkender Entscheidungsfreude und einem schleichenden Vertrauensverlust in Führung und Organisation. Es entsteht ein Klima der Überforderung, das sich nicht in Produktionszahlen oder Umsatzgrafiken ablesen lässt, wohl aber im zwischenmenschlichen Gefüge: Projekte geraten ins Stocken, Meetings verlieren ihren Fokus, Teams arbeiten parallel statt integriert.

Besonders problematisch: Die psychische Beanspruchung – also die individuelle Reaktion auf belastende Arbeitsbedingungen – manifestiert sich nicht sofort. Sie wirkt wie Sand im Getriebe, der über Monate hinweg die Prozesskultur untergräbt. Verborgene Konflikte schwelen, kreative Potenziale werden blockiert, Verantwortlichkeiten verwischen. Die Organisation verliert an innerer Kohärenz.

Hinzu kommt eine häufig toxische Teamdynamik: Wenn Führungskräfte Warnsignale nicht erkennen oder bagatellisieren, wenn emotionale Sicherheit fehlt und psychologische Grundbedürfnisse übergangen werden, geraten selbst gut strukturierte Prozesse in eine Abwärtsspirale. Besonders in agilen Settings kann mentale Unsicherheit zu einem Totalausfall kollektiver Steuerung führen.

Dennoch fehlen in vielen Unternehmen geeignete Instrumente zur Erfassung dieser Reibungsverluste. Klassische Mitarbeiterbefragungen greifen zu kurz oder sind retrospektiv – sie zeigen Symptome, aber keine Ursachen. Dabei ist es gerade im Bereich mentaler Prozessqualität entscheidend, proaktiv zu handeln und strukturelle Belastungen frühzeitig sichtbar zu machen.

Eine präzise Analyse gelingt nur über wissenschaftlich validierte Verfahren – insbesondere über ein gesetzeskonformes Assessment wie die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung (GBU Psyche) oder ergänzende Instrumente wie die Analyse der Unternehmenskultur. Beide Methoden sind tief im GDA-Leitfaden (Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie) verankert und liefern – korrekt durchgeführt – ein objektivierbares Lagebild zur psychischen Prozesslandschaft.

Nur wer erkennt, wo mentale Reibung entsteht, kann gezielt gegensteuern: durch klarere Kommunikation, optimierte Rollenprofile, unterstützende Führung oder gezielte Mikrointerventionen. So wird mentale Prozessqualität zu einem echten Wettbewerbsfaktor.

Die unsichtbaren Kosten: Wie mentale Reibungsverluste den Unternehmenserfolg schmälern

Mentale Reibungsverluste gelten als einer der letzten großen blinden Flecken moderner Unternehmenssteuerung. Während Produktionskennzahlen, Fehlzeiten oder Kundenzufriedenheit akribisch gemessen werden, entziehen sich psychische Beanspruchungen und kulturelle Spannungen oft dem betriebswirtschaftlichen Blick. Dabei sind die ökonomischen Auswirkungen immens – nicht nur auf individueller Ebene, sondern auch im organisationalen Gesamtgefüge.

Studien der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzen den weltweiten volkswirtschaftlichen Schaden durch unbehandelte mentale Belastungen auf jährlich über eine Billion US-Dollar. In Deutschland liegt der Anteil psychischer Erkrankungen an den krankheitsbedingten Fehltagen inzwischen bei über 17 %, Tendenz steigend. Dabei sind es nicht allein die Krankheitstage selbst, die zur finanziellen Belastung werden, sondern insbesondere die sogenannten Präsentismus-Kosten: Mitarbeitende, die trotz mentaler Erschöpfung zur Arbeit erscheinen, jedoch mit deutlich reduzierter Leistungsfähigkeit agieren.

Diese Form der "stillen Ineffizienz" ist besonders tückisch, weil sie kaum messbar und selten direkt adressierbar ist. Studien belegen, dass die Produktivität von psychisch belasteten Mitarbeitenden um bis zu 35 % sinken kann – ein Verlust, der in keinem Reporting auftaucht, aber in Summe Millionen kosten kann. Auch Fehlentscheidungen, schleppende Innovationsprozesse und übermäßiger Abstimmungsbedarf sind oft Symptome einer überlasteten Organisation.

Ein Beispiel aus der Praxis verdeutlicht das Ausmaß: Ein mittelständisches IT-Unternehmen mit 300 Mitarbeitenden stellte im Rahmen einer GBU Psyche fest, dass rund 40 % der Beschäftigten sich regelmäßig überfordert fühlen und Führungskräfte mangelnde Orientierung beklagten. Nach genauer Analyse wurde deutlich: Prozesse waren formal korrekt, aber emotional überfrachtet – etwa durch widersprüchliche Anforderungen, ständige Umpriorisierungen und mangelnde Anerkennung. Die Folge: Verzögerte Projektumsetzungen, hohe Fehlerquote, Verlust an Kundenzufriedenheit. Die internen Opportunitätskosten wurden auf über 750.000 € jährlich geschätzt – allein durch mentale Reibungsverluste.

Dabei lassen sich diese Kosten durchaus systematisch beziffern. Tools wie der Mental Wellbeing Productivity Index oder das Workload Balance Assessment erlauben es, Belastung und Beanspruchung mit wirtschaftlichen Kennzahlen zu verknüpfen. In Kombination mit klassischen Leistungsdaten ergibt sich ein präzises Bild der verdeckten Effizienzverluste. Unternehmen, die solche Instrumente nutzen, gewinnen nicht nur Transparenz, sondern auch einen strategischen Hebel zur Verbesserung ihrer Prozesskultur.

Nicht zu unterschätzen ist auch der Reputationsfaktor: Unternehmen, die mentale Gesundheit – oder besser: Mental Wellbeing – vernachlässigen, laufen zunehmend Gefahr, als unattraktiver Arbeitgeber zu gelten. Gerade jüngere Fachkräfte legen hohen Wert auf psychologische Sicherheit, partizipative Führung und achtsame Organisationskultur. Wer hier versagt, verliert nicht nur Talente, sondern auch seine Innovationskraft.

Die gute Nachricht: Es braucht keine Großinvestitionen, um gegenzusteuern. Bereits mit gezielten Assessments – wie einer GBU Psyche nach GDA-Standard – lassen sich strukturelle Schwachstellen identifizieren. Darauf aufbauend können präventive Maßnahmen, Leadership-Schulungen oder agile Veränderungsschleifen implementiert werden. Entscheidend ist der Wille, mentale Prozessverluste nicht länger als "Soft Skill"-Problem zu behandeln, sondern als betriebswirtschaftliche Herausforderung erster Ordnung.

Vom Risiko zur Ressource – Wie Mental Wellbeing zur Prozessstärke wird

Mental Wellbeing ist kein Add-on, kein Feel-Good-Programm, sondern ein strategischer Erfolgsfaktor. Wer verstanden hat, dass mentale Reibungsverluste das Nervensystem der Organisation stören, kann gezielt in dessen Regeneration investieren – mit messbarem Return on Investment.

Der Weg dahin beginnt mit Sichtbarkeit: Durch wissenschaftlich fundierte Assessments wie die GBU Psyche oder eine Unternehmenskulturanalyse lassen sich jene blinden Flecken aufdecken, die herkömmliche KPI-Systeme ausblenden. Die Ergebnisse liefern nicht nur Einblicke in Belastungsstrukturen, sondern geben Hinweise auf systemische Ursachen – etwa widersprüchliche Führung, fehlende Kommunikation oder unausgewogene Workloads.

Doch Sichtbarkeit allein reicht nicht. Entscheidend ist die Umsetzungsfähigkeit. Moderne Lösungen wie mentalport kombinieren die Erhebung mit konkreten Maßnahmen: Mitarbeitende erhalten Zugang zu digitalen Coaches, Führungskräfte werden in Mikrointerventionen geschult, ganze Teams erleben gezielte Reflexions-Workshops. Aus der Diagnose wird Dynamik.

In der Praxis zeigt sich: Unternehmen, die diesen Weg konsequent gehen, profitieren mehrfach. Die Prozessqualität steigt – sichtbar an kürzeren Entscheidungswegen, reibungsloserer Projektarbeit und höherer Innovationsgeschwindigkeit. Gleichzeitig sinken Fehlzeiten und Fluktuation, das Employer Branding wird gestärkt, die Organisation gewinnt an Resilienz.

Besonders spannend: In vielen Fällen entstehen aus der Auseinandersetzung mit Mental Wellbeing ganz neue Formen der Zusammenarbeit. Hierarchien werden durchlässiger, Kommunikation wird dialogischer, Verantwortung wird geteilt. Das Resultat ist eine moderne Organisation, die nicht nur effizient, sondern auch menschlich stark ist.

Fazit: Mental Wellbeing ist keine "Kümmerzone", sondern ein Zukunftsfeld mit strategischer Relevanz. Wer mentale Prozessqualität messbar macht und gezielt stärkt, investiert in seine innere Infrastruktur – und schafft damit die Voraussetzung für nachhaltigen Unternehmenserfolg im 21. Jahrhundert.

Der betriebswirtschaftliche Hebel – ROI und Kennzahlen im Fokus

Die betriebswirtschaftliche Relevanz von Mental Wellbeing wird in vielen Organisationen immer noch unterschätzt. Dabei zeigen zahlreiche wissenschaftliche Studien: Wer in die mentale Gesundheit seiner Mitarbeitenden investiert, sichert sich nicht nur deren Wohlbefinden, sondern auch handfeste ökonomische Vorteile. Gerade in Zeiten knapper Ressourcen, steigendem Effizienzdruck und einem dramatischen Wettbewerb um Talente entscheidet die Fähigkeit, menschliche Potenziale systematisch zu aktivieren, über den langfristigen Unternehmenserfolg.

Zentrale Voraussetzung für ein solches Vorgehen ist die Erhebung belastbarer, unternehmensspezifischer Kennzahlen. Während Studien der WHO und des Weltwirtschaftsforums einen durchschnittlichen Return on Investment (ROI) von 1:4 ausweisen – also vier Euro wirtschaftlichen Nutzen für jeden investierten Euro – ist die wahre Stärke in der Kontextualisierung dieser Zahlen zu sehen. Pauschale ROI-Werte greifen zu kurz. Jede Organisation benötigt Daten, die die eigene Realität abbilden – differenziert nach Abteilung, Standort und Prozessphase.

Hier kommen moderne Ansätze wie die digitale GBU Psyche ins Spiel, eingebettet in kontinuierliche Analyse- und Reportingprozesse. Diese erfassen systematisch Frühindikatoren wie emotionale Erschöpfung, Teamspannung oder Feedbackkultur und erlauben eine vorausschauende Steuerung. Ein bloßes Screening reicht nicht aus – entscheidend ist die dauerhafte Integration dieser Insights in die unternehmerische Entscheidungsarchitektur.

Digitale Tools wie das Reporting-Dashboard von mentalport ermöglichen es, relevante KPIs – z. B. Fluktuationsraten, krankheitsbedingte Fehltage, Beanspruchungslevel, Inanspruchnahme von Coaching-Angeboten – kontinuierlich zu erfassen und mit HR-, Finanz- und Performance-Daten zu verknüpfen. Daraus entsteht eine mentale Prozesslandkarte, die nicht nur retrospektiv analysiert, sondern auch prädiktiv auf Risiken hinweist. Diese datenbasierte Grundlage ist besonders wertvoll für HR, Führung und Controlling – dort, wo heute strategische Hebelwirkung entsteht.

Ein unterschätzter Aspekt: Die gewonnenen Daten entfalten ihre Wirkung nicht nur rückblickend, sondern vor allem präventiv. Steigende Unsicherheitsindizes nach Umstrukturierungen, mentale Erschöpfung in Schlüsselbereichen oder einbrechende Feedbackquoten – solche Entwicklungen lassen sich frühzeitig erkennen, visualisieren und systematisch adressieren. Die Folge: Interventionskosten sinken, Transformationsfähigkeit steigt.

Praxisbeispiele zeigen eindrucksvoll den Hebel: In einem Industrieunternehmen mit rund 800 Mitarbeitenden konnte durch die Einführung eines datenbasierten Mental Wellbeing Managements die durchschnittliche Krankheitsdauer psychisch belasteter Mitarbeitender um 25 % reduziert werden. Gleichzeitig stieg die Weiterempfehlungsrate als Arbeitgeber (eNPS) um 18 Punkte – ein deutliches Signal für kulturelle Resonanz und wirtschaftliche Wirkung.

Noch deutlicher wird der ROI bei Betrachtung verdeckter Kosten: Reibungsverluste in Prozessen, Performanceeinbußen durch innere Kündigung oder stille Fehlzeiten summieren sich – laut einer Studie von Gallup – auf bis zu 124 Milliarden Euro jährlich allein in Deutschland. Wer diesen Verlusten proaktiv begegnet, handelt nicht nur verantwortungsvoll, sondern unternehmerisch klug.

Integration in Unternehmensprozesse – Mental Wellbeing als strategischer Hebel

In zeitgemäßen Unternehmen bestimmt längst nicht mehr nur die operative Effizienz den langfristigen Erfolg. Vielmehr kommt es darauf an, wie flexibel eine Organisation auf Veränderung reagieren, aus Erfahrungen lernen und systemisch agieren kann. In diesem Kontext zeigt sich Mental Wellbeing nicht als Randthema, sondern als strategisch bedeutsamer Faktor. Richtig eingesetzt wird es zum verbindenden Element zwischen Personalentwicklung, Führungsqualität und kontinuierlicher Organisationsverbesserung.

Ein zentraler Ansatzpunkt hierfür ist das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM). In vielen Betrieben bleibt es jedoch isoliert, losgelöst von den Kernprozessen. Mentalport verfolgt einen anderen Ansatz: Die Plattform verknüpft psychologische Assessments, dynamische Belastungsanalysen und digital gestützte Coachingangebote mit bestehenden HR- und Managementsystemen. Die GBU Psyche dient hierbei nicht nur der rechtlichen Erfüllung (§ 5 ArbSchG), sondern bildet den Einstieg in ein umfassendes, lernendes System.

Ein Praxisbeispiel verdeutlicht diesen Ansatz: In einem industriellen Produktionsunternehmen wurde die GBU Psyche dazu genutzt, mentale Belastungen im Bereich Instandhaltung sichtbar zu machen. Die Ergebnisse zeigten: Physische Anforderungen waren nicht das Hauptproblem. Vielmehr fehlte es an Kommunikation, klaren Rollen und systematischem Feedback. Die Organisation reagierte mit gezielten Führungsimpulsen, besserer Einbindung und der Umstrukturierung von Schichtmodellen. Nach nur sechs Monaten sanken sowohl die Fluktuationsrate als auch die Krankheitsausfälle signifikant.

Mental Wellbeing liefert damit valide Daten für gezielte Interventionen. Gerade in Change-Prozessen – etwa bei Fusionen, Reorganisationen oder Digitalisierungsprojekten – werden Belastungen frühzeitig erkannt. Unternehmen können durch präventive Mikro-Interventionen, Teamcoachings oder individuelle Begleitung das Risiko von Widerständen und Reibungsverlusten minimieren. So entstehen resiliente Strukturen, die Wandel nicht nur überstehen, sondern produktiv gestalten.

Darüber hinaus ist Mental Wellbeing zunehmend Bestandteil zertifizierter Managementsysteme. Über die Plattform lassen sich etwa ISO-konforme Anforderungen (u. a. ISO 45001, ISO 9001, ISO 45003) effizient abbilden. Unternehmen erhalten standardisierte Reports, die psychische Belastungen in das betriebliche Risikomanagement integrieren – ein entscheidender Schritt zur systematischen Qualitätssteigerung.

Kulturelle Transformation – vom Arbeitsort zum Gestaltungsraum

Mental Wellbeing als Hebel für kulturelle Transformation zu verstehen, bedeutet, über das klassische Verständnis von Gesundheitsschutz hinauszudenken. Denn mentale Sicherheit, Vertrauen und emotionale Anschlussfähigkeit sind Grundvoraussetzungen für moderne Zusammenarbeit. Nur dort, wo Mitarbeitende sich ganzheitlich gesehen fühlen, können sie ihre Kompetenzen entfalten und Verantwortung übernehmen.

Dieser Wandel ist tiefgreifend – und er beginnt meist bei der Führung. Führungskräfte, die nicht nur delegieren, sondern zuhören, moderieren und coachen, schaffen Räume für psychologische Sicherheit. Mentalport unterstützt diesen Wandel durch evidenzbasierte Analysen und konkrete Handlungsempfehlungen, z. B. über digitale Management-Dashboards oder Coachingformate. Damit wird Führung selbst zum Entwicklungsfeld.

Ein konkretes Beispiel aus der Praxis: Ein mittelständisches Softwareunternehmen verknüpfte seine Mitarbeiterentwicklung mit einem kontinuierlichen Mental Wellbeing Assessment. Dabei wurden nicht nur Leistungsziele formuliert, sondern auch mentale Belastungen, Ressourcen und Teamdynamiken einbezogen. Die Führungskräfte erhielten datengestützte Feedbacks, um gezielt an Barrieren zu arbeiten. Das Resultat: Die Projektverzögerungen sanken deutlich, die Zufriedenheit stieg – und die Zahl der krankheitsbedingten Ausfälle halbierte sich innerhalb eines Jahres.

Die kulturelle Transformation zeigt sich dabei in vielen Facetten: flachere Hierarchien, offenere Kommunikation, ein neues Verständnis von Verantwortung. Statt reiner Effizienzorientierung rückt zunehmend die Frage in den Vordergrund: Wie schaffen wir sinnstiftende Arbeitsräume, in denen Menschen wachsen können? Mental Wellbeing wird so zur tragenden Infrastruktur moderner Unternehmenskultur.

Der Weg dorthin erfordert Messbarkeit, Mut und Konsistenz. Unternehmen müssen bereit sein, Unangenehmes sichtbar zu machen – und daraus Konsequenzen zu ziehen. Mentalport bietet hierfür nicht nur Werkzeuge, sondern auch die Haltung: Veränderung beginnt dort, wo Menschen sich einbringen dürfen. Wo mentale Prozesse nicht als Schwäche, sondern als zentrale Ressource verstanden werden. Wo aus Belastung Entwicklung wird.

Bedeutung für das strategische HR-Management

In einer zunehmend dynamischen und wissensintensiven Arbeitswelt ist das Human Capital eines Unternehmens nicht nur ein Produktionsfaktor, sondern der zentrale Treiber für Innovationskraft, Qualitätsstandards und wirtschaftliche Resilienz. Vor diesem Hintergrund wird auch das HR-Management neu gefordert: Es muss nicht mehr nur operative Personalarbeit leisten, sondern vorausschauend Strukturen schaffen, die psychisches Wohlbefinden, gesundes Arbeiten und kulturelle Kohärenz systematisch fördern.

Die Prozessoptimierung durch gezielte psychologische Gefährdungsbeurteilung (GBU Psyche) ist deshalb kein Add-on – sie ist integraler Bestandteil einer zukunftsfähigen Personalstrategie. Denn in der Praxis zeigt sich, dass mentale Fehlbeanspruchungen nicht nur kurzfristig die Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen, sondern auch langfristig die organisationsinterne Leistungsfähigkeit unterminieren: durch innere Kündigung, übermäßige Fluktuation, überforderte Führung und ein implizites Klima von Unsicherheit.

Ein strukturiertes Vorgehen – beispielsweise entlang der sieben Schritte des GDA-Leitfadens – ermöglicht es HR, betriebliche Belastungspunkte nicht nur zu identifizieren, sondern in ein Managementsystem zu überführen, das skalierbar und auditierbar ist. Das bedeutet auch: Die klassischen Silos zwischen HR, Arbeitsschutz, Change-Management und Organisationsentwicklung werden aufgebrochen. So wird mentale Gesundheit zur verbindenden Metastruktur, die sowohl Prävention als auch Entwicklung integriert.

Zugleich entstehen neue KPIs: Reibungsverluste in Abstimmungsprozessen, psychologische Sicherheitsindizes oder systemische Rückkopplungen zwischen Teamkultur und Führung. Unternehmen, die diese Faktoren systematisch erfassen und reflektieren, schaffen eine dateninformierte Grundlage für echte Transformation – und damit einen strukturellen Wettbewerbsvorteil.

Ausblick: Mentale Gesundheit als Führungsaufgabe im digitalen Wandel

Die Implementierung einer prozessoptimierten GBU Psyche oder kulturdiagnostischen Analyse ist kein Selbstzweck. Vielmehr eröffnet sie neue Wege, mentale Gesundheit als strategisches Führungsinstrument zu etablieren. Gerade im Kontext hybrider Arbeitswelten, zunehmender Automatisierung und demografischem Wandel gewinnt diese Dimension an Relevanz: Nicht mehr die Präsenz am Arbeitsplatz ist der Gradmesser für Performance, sondern psychologische Stabilität, Selbststeuerungskompetenz und kooperative Resilienz.

Moderne Führungskonzepte – etwa aus der systemischen Organisationsentwicklung – betonen, dass mentale Belastung häufig ein Symptom dysfunktionaler Organisationslogiken ist: Zu hohe Taktung, fehlende Autonomie, unklare Rollen oder widersprüchliche Ziele. Wer hier präventiv handelt, entlastet nicht nur die Mitarbeitenden, sondern steigert auch die Managementqualität. Es geht darum, Strukturen zu schaffen, in denen Orientierung, Sinn und psychologische Sicherheit nicht als „Nice-to-Have“, sondern als Grundpfeiler produktiver Wertschöpfung verstanden werden.

Ein konkreter Handlungsimpuls liegt darin, psychologische Sicherheit nicht nur zu messen, sondern regelmäßig in Retrospektiven, Feedback-Mechanismen oder Strategie-Reviews einzubinden. Die GBU Psyche oder weiterführende Assessments wie Kultur- und Resilienzradare liefern dafür die Ausgangsbasis. Führungskräfte werden dabei nicht ersetzt, sondern befähigt: durch validierte Daten, anonyme Rückmeldungen und punktgenaue Handlungsempfehlungen.

In einer Zeit, in der psychische Belastungen für immer mehr Krankheitstage verantwortlich sind und zugleich der Fachkräftemangel steigt, ist es eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit, mentale Gesundheit nicht länger dem Zufall zu überlassen. Unternehmen, die das erkennen, handeln nicht nur verantwortungsvoll – sie agieren unternehmerisch klug.

Und jetzt? Die nächsten Schritte für Deine Organisation

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Du entscheidest selbst, ob und wie Du anschließend mit uns weitergehst. Vielleicht mit einem konkreten Assessment wie der GBU Psyche, vielleicht mit einem Workshop zur Resilienz im Team oder einer Analyse der Unternehmenskultur.

Wichtig ist nur: Warte nicht auf den nächsten Ausfall, Kündigungsgrund oder Reibungsverlust. Werde proaktiv.

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Quellenverzeichnis

  1. Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie (GDA). (2021). Leitfaden zur Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung am Arbeitsplatz. https://www.gda-psyche.de
  2. Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). (2023). Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt – Zahlen und Fakten. Dortmund: BAuA.
  3. Edmondson, A. C. (2019). The Fearless Organization: Creating Psychological Safety in the Workplace for Learning, Innovation, and Growth. Wiley.
    Gallup. (2023). State of the Global Workplace Report. Washington, D.C.: Gallup, Inc.
  4. ISO 45003:2021. Occupational health and safety management – Psychological health and safety at work – Guidelines for managing psychosocial risks.
  5. Wirtschaftspsychologie aktuell. (2022). Burnout-Risiken in Transformationsprozessen. Ausgabe 02/22, S. 38–44.
  6. Deutsches Ärzteblatt. (2023). Psychische Erkrankungen als Ursache für Arbeitsunfähigkeit auf Rekordhoch. https://www.aerzteblatt.de
  7. Robertson, I. T., Cooper, C. L., & Williams, J. M. (2020). Wellbeing: Productivity and Happiness at Work. Palgrave Macmillan.
  8. INQA – Initiative Neue Qualität der Arbeit. (2022). Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz: Handlungshilfen für Unternehmen.
  9. Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS). (2021). Mental Health und Zukunft der Arbeit – Chancen und Herausforderungen. Berlin.

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